Wenn der Himmel die Erde überfällt – eine Flut von Irrtümer

Mit Erlaubnis des Autors übersetzten wir einen Artikel von Pastor Bob DeWaay. Er wurde ursprünglich von www.ciministry.org in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. In diesem Artikel wurden auch alle Zitate des betreffenden Buches übersetzt.

In dieser Analyse entdecken sie, dass Bill Johnson beginnt, das Bibelstudium abzulehnen, um nachher frei seine – nicht biblische – Theologie einführen zu können. Er glaubt an eine grosse Erweckung am Ende der Zeit, mit mehr als einer Milliarde von neuen Bekehrten. Eine zusammengestellte Elite von Christen mit einer höheren Salbung wird diese Bewegung führen.

Diese Christen werden grössere Werke tun als Jesus, denn als Jesus auf der Erde lebte, war er nur ein Mensch in Beziehung mit Gott (und nicht Mensch und Gott zusammen); so sind die Christen auf selber Ebene wie Jesus und können dieselben Werke tun wie Er und sogar noch mehr (falsche Auslegung von Johannes 14.12).

Gemäss Bill Johnson sind Zeichen und Wunder Dinge die wir lernen können, wofür er eine Schule gründete. Er lässt die biblischen Lehren über die verschiedenen Gaben auf der Seite, und besonders die Tatsache, dass es sich um Gaben des Geistes handelt, die wir uns nicht einfach aneignen können wie es uns gefällt.

Seien sie wachsam, denn eine Kinderausgabe dieses Buches dringt jetzt in Sonntagsschulen und andere Kindertreffen ein.

Wegen der Länge dieses Dokumentes stellen wir es auch in PDF Form zum Herunterladen zur Verfügung: Eine Flut von Fehlern – Bob DeWaay.

Wir müssen spezifizieren, dass dies nicht nur die Ansicht eines Pastors ist, weit davon entfernt. Als Beispiel können sie einen anderen Artikel hier konsultieren.

Wenn sie Englisch verstehen, so laden wir sie ein, das Original zu lesen, was immer vorzüglicher ist. Es steht hier zur Verfügung:

Übersetzungsnotizen:

Deutsch                                                              Englisch

Bewegung des „Spätegens“                             Latter rain

Dominionismus / Domination                         dominionism

Zeichen und Wunder                                        Signs and wonders

 

Eine Analyse von „Wenn der Himmel die Erde überflutet / Bill Johnson“

Von Bob DeWaay

Bill Johnson aus Redding in Kalifornien wurde in einer der letzten Bewegungen der Zeichen und Wunder ein beliebter Lehrer. Sein Buch, Wenn der Himmel die Erde überflutet, offenbart seine ihr zu Grunde liegenden Theologie. Johnson glaubt, dass am Ende der Zeit eine grosse Erweckung stattfinden wird, eingeführt durch eine „Elia-Generation“ (ein Konzept der Ketzer-Bewegung des „Spätregens“), eine Generation die alle anderen christlichen Generationen, in Bezug auf ihre Fähigkeit grosse Macht-Werke zu tun, übertreffen wird. Johnson behauptet das von sich selbst und von seinen Partnern:

„Wir werden die Salbung des Elias tragen, indem wir die Rückkehr des Herrn in derselben Art vorbereiten, wie Johannes der Täufer die Salbung Elias trug und die Leute auf das Kommen des Herrn vorbereitete“. (Johnson 184).

Anscheinend werden diese Eliten eine grosse Erweckung von Zeichen und Wundern auslösen, grösser als die von Jesus. Sie erwarten, dass diese Explosion von Wundern eine grosse Erweckung vor der Rückkehr Christi verursachen wird. Johnson sagt:

„Ich lebe für die sich entfaltende Erweckung, und ich glaube dass sie alle vorherigen Bewegungen zusammen übertreffen wird, mit mehr als einer Milliarde von Seelen für das Königreich.“ (Johnson 23).

Die Grundhypothese ist, dass Gott immer noch reichlich und bemerkenswerte Wunder tun will, doch ist Er wegen der Angst und des Unglaubens der Kirche daran verhindert. Gott wartet auf die Ankunft von speziell gesalbten und brennenden Christen, die ein Eindringen des Himmels auf die Erde vor der Rückkehr Christi endlich ermöglichen. Es ist also diese Hypothese die den Titel des Buches von Johnson definiert. Sein Untertitel ist: „Ein praktischer Führer für ein Leben von Wundern“. Dementsprechend kann jeder Christ mit der guten Information, dem Eifer, dem Wunsch, der Frömmigkeit, dem Glauben und der Salbung „das Übernatürliche ins Natürliche bringen.“ (Johnson 133).

In diesem Artikel werde ich ihnen nach Johnsons Buch zeigen, dass er die christlich orthodoxe Lehre in vielerlei Hinsicht verlassen hat. Über Christus lehrt er die häretische Doktrin der Kenosis. Er verleugnet das Sola Scriptura Prinzip aus der Reformation (allein die Schrift). Er umarmt den Pietismus, den Elitismus, den Subjektivismus, den Fideismus, die Theologie des Dominionismus und noch viele andere Irrlehren. Ich bin überzeugt, dass seine Erweckung am Ende der Zeit eigentlich die Abtrünnigkeit der letzten Zeit ist.

1  Wie man Häresie einführt

Als ich das Buch von Bill Johnson las, notierte ich per Kategorie verschiedene Fehler.

Am Ende des Prozesses war die grösste Anzahl der Einträge unter „durch anti-scholastisch“ („gegen die Schule“). Johnson ist fest gegen das sorgfältige Studium, auf der Grundlage solider Auslegung der Schrift. Für ihn kann wahrscheinlich diese Studie in die Knechtschaft führen und den geistlichen Tod bringen. Leider ist diese Idee in den aktuellen Kreisen weit verbreitet, aber die Ablehnung der Gelehrsamkeit von Johnson ist ganz krass.

Johnson behauptet:

«

„Während Jahrzehnten war die Kirche schuldig, Lehren zu schaffen um ihren Mangel an Macht zu rechtfertigen…..“ (Johnson 116).

Es ist schwer diese Ansicht zu verstehen, da sich die meisten unserer evangelischen Lehr-Institutionen in der postmodernen Mystik engagierten, mit Helden wie Mystiker Dallas Willard und Richard Forster. Es ist schwierig eine Bibelschule oder ein Bibelseminar zu finden, die nicht diese „geistliche Bildung“ bevorzugt, was einfach ein Fantasie-Ausdruck des katholischen Mystizismus ist. Dennoch verurteilt Johnson die Anwesenheit der Lehre. Wir werden später sehen bis zu welchem Punkt er bereit ist sich von der orthodoxen Lehre zu entfernen.

Er verwendet eine oft falsch ausgelegte Stelle, die seine anti-scholastische Beteiligung fördert:

„Der Buchstabe ist ein kraftloses Wort und nicht der Geist. Und wir wissen alle, dass „der Buchstabe tötet, aber der Geist das Leben gibt.“ (Johnson: 116).

Diese Abzweigung der Bedeutung dessen was Paulus im 2. Korintherbrief 3.6 schreibt, wurde seit langem gebraucht, um den Subjektivismus und den Mystizismus zu fördern. Das Resultat ist eine falsche Idee, nämlich: dass das Bibelstudium sie geistlich töten wird. Der Zusammenhang zeigt, dass Paulus von den auf Stein geschriebenen Buchstaben redet (Vers 3), was die 10 Gebote bedeutet. Paulus erklärt in Römer 7. 5-6, wie das „Gesetz“ tötet. Es tötet, weil es unsere Sünden ans Licht stellt, und nicht weil man es studiert für das was es bedeutet.

Hat zum Beispiel, „Du sollst nicht stehlen“ einen geheimen, mystischen Sinn der nur durch eine gewisse Elite beurteilt werden kann, mit geistlichen subjektiven Eindrücken, oder bedeutet es was es wirklich sagt? Es bedeutet was es sagt. Aber um wirklich zu leben wie eine von der Sünde freie Person, benötigen wir die Gnade Gottes die durch das Evangelium kommt. Im 2. Korinther 3 spricht Paulus von denen die das Gesetz haben, aber Christus ablehnen. Bill Johnson mahnt jedoch die Christen, indem er behauptet, dass das Bibelstudium sie töten würde. Auf diese Weise verdreht er den Sinn der Bibelstelle und verringert somit den Wert der Schrift im Geist seiner Leser.

Johnson warnt gegen „ein kraftloses Wort“. Das Wort Gottes kann nur kraftlos sein wenn wir verweigern es zu glauben. Johnson regt an, dass er und andere wie er „die Kraft“ haben, da sie verweigern in der Wahrheit gelehrt zu werden, jedoch die Zeichen und Wunder geniessen. Der Rest unter uns, die wir das Wort Gottes lieben und glauben (die Schrift, gemäss den Absichten der vom Heiligen Geist inspirierten Autoren) ist scheinbar machtlos. Johnsons Lehre ist für die Herde des Herrn falsch und beleidigend. Die gewöhnlichen Christen die die Wunder Jesu und der Apostel nicht nachahmen können, sind in eine niedrigere Kategorie verbannt: kraftlose Christen die von Elitären wie Johnson beklagt werden.

Es ist leicht zu sehen wo Johnson seinen Angriff gegen die christliche Gelehrsamkeit nimmt:

„Diejenigen die sich wegen ihrem intellektuellen Verständnis der Schrift in Sicherheit fühlen, geniessen ein falsches Gefühl von Sicherheit. Niemand unter uns hat ein komplettes Verständnis der Schrift, aber wir haben alle den Heiligen Geist. Er ist unser gemeinsamer Nenner der uns immer in der Wahrheit führen wird. Doch um ihm nachzufolgen, müssen wir bereit sein aus der Karte auszutreten – über das hinauszugehen, was wir wissen.“ (Johnson: 76)

Wir werden im nächsten Abschnitt genau sehen wo Johnson „ausserhalb der Karte“ hinging, und wohin er uns führen will. Die Behauptung, dass wir die Schrift nicht kennen können, aber das was der Heilige Geist durch andere Mittel sagt, ist absurd. Die Bibel erklärt, dass die Schrift der zur Kirche sprechende Heilige Geist ist. Der Heilige Geist inspirierte die Schrift. Wir verstehen die Schrift indem wir unseren Intellekt gebrauchen.

Johnsons Ansatz ist, die Person des Heiligen Geistes zur Entschuldigung zu gebrauchen, das wissenschaftliche Studium der Bibel abzulehnen zugunsten von religiösen, nicht definierten und subjektiven Erfahrungen. Er verunglimpft die Bibel noch:

Aber in Wirklichkeit ist die Bibel ein geschlossenes Buch. Alles was ich vom Wort ohne Gott bekomme, wird nichts ändern in meinem Leben. Es ist geschlossen um zu versichern, dass ich vom Heiligen Geist abhängig bleibe.“ (Johnson: 93)

Er legt den Heiligen Geist der Schrift gegenüber, was falsch ist. Die Bibel ist der Heilige Geist der zu uns spricht, und seine Kraft hängt nicht von uns ab, da wir die religiöse Erfahrung gebrauchen würden um ihren Grenzen zu entfliehen. Jeder Mangel an Kraft, unsere Leben zu verändern, ist wegen unseres Unglaubens, und nicht wegen der Bedeutung der korrekt verstandenen Schrift. Aber Johnson behauptet, dass der Heilige Geist uns ausserhalb der Karte führt. So verunglimpft er das Sola Scripture (die Schrift allein).

Die Absurdität von Johnsons Behauptung ist so gross, dass ich erstaunt bin zu sehen, wie viele Menschen davon betrogen werden. Zum Beispiel die Behauptung, dass der Heilige Geist uns durch subjektive Mittel „ausserhalb der Karte“, und über den „intellektuellen“ Ansatz hinaus in die Wahrheit führt (was er durch die Schrift tut) ist nicht aufrichtig. Diejenigen die sich ausserhalb der Karte wagen, gehen irgendwo hin. Wenn sie eine Information, welche Richtung einzuschlagen, direkt vom Geist bekommen, und diese dann verfolgen, so benützen sie ebenfalls ihr Intellekt. Die subjektive Information der geistlichen Welt muss sich im Geist einer Person einschreiben um auf ihn zu handeln. Also, wenn das Intellekt schlecht ist für das Bibelstudium, warum sollte es gut sein wenn es sich darum handelt zu bestimmen welchen subjektiven Eindrücken man folgen sollte? Aber Johnson mahnt:

Die Kirche lebte zu oft nach einer intellektuellen Vorgehensweise der Schrift, wo der Einfluss des Heiligen Geistes fehlt.“

Dieses falsche Dilemma (d.h. entweder das Intellekt oder der Geist) täuscht seine Leser und bringt sie zum Denken, dass wenn sie die von Johnson geförderten hochüberreizten Versammlungen besuchen, der Geist am Werk ist, währendem sie beim sorgfältigen Studium der ein für alle Mal offenbarten Schrift in einer „machtlosen“ Situation blockiert bleiben. (Johnson: 76)

Beim Bagatellisieren des sorgfältigen Bibelstudiums, der Gelehrsamkeit und des Gebrauches der Intelligenz, entwaffnet Johnson seine Leser soweit dass sie für Häresien in der Art wie er lehrt empfänglich sind. Zum Beispiel:

„Die Fehlerreaktion erzeugt in der Regel den Fehler.“ (Johnson: 51)

Wenn dies stimmt, weshalb schrieb Paulus den Galatern, den Kolossern und anderen, ihre Fehler zu korrigieren? Johnson prahlt dass er die Bücher von Personen die nicht seiner Meinung über seine Version der Erweckung sind, nicht gelesen habe. Er minimisiert oder lehnt ständig den Wert des wissenschaftlichen Studiums ab. Er sagt:

„Alles ist im Umfeld des Lobpreises wo wir Sachen lernen, die viel grösser sind als ihr Intellekt sie erfassen kann.“ (Johnson: 44)

Diese Aussage erinnert mich an das, was ich von einem Anhänger der Neuen Zeit las, der vorschlägt dass wir „den Lärm eines Handschlages“ betrachten. Wie lernen wir Sachen, ohne dass sie jemals in unserem Geist eingeschrieben wurden? Wahrscheinlich durch subjektive und religiöse Gefühle die undefiniert bleiben. Durch solche Gefühle fühlen sich Personen wie der Dalaï Lama Gott nahe. Aber sind sie es?

2   Johnson geht „ausserhalb der Karte“ indem er eine falsche Christologie lehrt

Bill Johnson umfasst eine Lehre die behauptet, dass während seinem irdischem Dienst Jesus nur als Mensch funktionierte und nicht als Gott. Johnson behauptet, dass Christus seine Gottheit auf die Seite gestellt habe. Johnson sagt:

Er tat Wunder, Sehenswürdigkeiten und Zeichen wie ein Mensch in guter Beziehung mit Gott…..nicht wie Gott. Hätte er Wunder getan weil er Gott ist, so wären diese Wunder für uns nicht erreichbar.“ (Johnson: 29; im Original akzentuiert)

Die Theologie von Johnson erfordert, dass die Christen grössere Wunder als Jesus tun. Wenn die Gottheit von Jesus irgendeinen Einfluss auf seine Wunder hatte, so könnten wir denken dass wir nicht dasselbe tun können (und mit Recht). Also umfasst Johnson, was man oft Häresie nennt, die Kenosis – dass Jesus seine göttliche Natur auf die Seite gelegt hätte. Übrigens schreibt er:

Er legte seine Gottheit auf die Seite, denn er versuchte die Mission die der Vater ihm gab zu realisieren…..“ (Johnson: 79).

Johnsons Priorität ist, dass die Gläubigen fähig sind Zeichen und Wunder zu tun. Dies bringt ihn dazu, viele Aussagen zu machen, die die Unterscheidung zwischen uns und Christus verwischen und so den einzigartigen Charakter Christi verringern:

Damit wir alles werden was Gott vorhatte, müssen wir uns erinnern, dass das Leben Jesu ein Modell war von dem was die Menschheit sein könnte wenn sie in guter Beziehung zum Vater wäre.“ (Johnson: 138)

Die biblischen Autoren haben im Gegenteil bestätigt, dass Christus der Schöpfer ist (siehe Johannes 1.3, Hebräer 1.2). Eine vom Himmel kommende Stimme bestätigte, dass Jesus der einzigartige Sohn Gottes ist (Markus 9.7). Jesu Gottheit wurde an verschiedenen Stellen in den Evangelien bestätigt. Die Autoren der Evangelien benutzen die Wunder Jesu um seine Gottheit zu beweisen. Wenn Johnson Recht hätte, dass Jesus seine Gottheit auf die Seite schob, würden die Wunder beweisen, dass Jesus nur gelernt hätte was irgendjemand lernen könnte wenn er genug Glauben und eine rechte Beziehung mit Gott hat. Die Ansprüche der Evangelien werden so ziellos. Jesus ist nicht mehr einzigartig, doch nur ein spezieller Erleuchteter, der den Weg vieler Erleuchteter wie er öffnen könnte. So haben wir einen Christus der Neuen Zeit anstatt dem der Bibel.

Wenn der Gedanke Johnsons richtig ist und wir grössere Werke als Jesus tun können (auf seiner falschen Interpretation von Johannes 14.12 gegründet; Johnson: 136), so könnte der, der grössere Werke tut, noch mehr Recht haben, sich selbst zum Ziel des Glaubens und zur Anbetung von Jemandem zu machen. Die Apologetik, die Jemanden auf das Leben und die Wunder Jesu als Zeichen seiner Gottheit aufmerksam macht, würde wertlos, da die Menschen dasselbe machen könnten.

Die Lehre der Kenosis kommt aus einer falschen Anwendung von Philipper 2.7, wo Paulus sagt, dass Jesus sich selbst entblösste. Irrlehrer behaupteten dass Jesus sich selbst von seiner Gottheit entblösste, und dass er Mensch wurde während der Inkarnation. Diese Behauptung ist gleichbedeutend mit der absoluten Verleugnung der Gottheit Christi. Diese wichtige Frage ist von Leuten wie Johnson, die die Verdienste des christlichen Studiums anfechten, nicht verstanden. Die Verleugnung Johnsons der Gottheit Christi während seinem weltlichen Dienst ist dieselbe wie die Häresie der Bewegung Wort des Glaubens“, die die Gottheit Jesu als er auf dem Kreuz starb, verleugnet. Sie behaupten, dass er seine Gottheit verlor und in der Hölle wie ein Mensch litt. Beides sind eklatante Häresien. Lassen sie mich erklären warum.

3   Bill Johnsons nicht-biblische Lehre von Gott

Ein wirklich theistisches Verständnis der Gottheit benötigt gewisse Definitionen. Die fundamentalste Definition ist „ewig, bedingungslose Existenz“. Der Grund weshalb eine solche Definition für die christliche Theologie wesentlich ist, ist Gott, so wie er sich in der Schrift offenbarte, zu unterscheiden, im Vergleich zu andern Gottheiten. Der Gott der Bibel ist einzigartig: „Dir ist es gezeigt worden, auf dass du wissest, dass der Herr Gott ist, und keiner sonst als er allein“. (5. Mose 4.35). Der wahre Gott ist unendlich, und er schuf die Erde aus nichts. Alle falschen Götter wurden geschöpft und sind deshalb nicht ewig. Der Prophet schrieb: „So sollt ihr nun also zu ihnen sagen: Die Götter welche weder Himmel noch Erde erschaffen haben sollen von der Erde und unter dem Himmel verschwinden“. (Jeremia 10.11). Das Neue Testament bestätigt, dass Jesus der Schöpfer ist um seine wahrhafte Gottheit zu begründen.

Die bedingungslose Existenz ist eine logische Folge der ewigen Existenz Gottes. Sollte Gott seit Ewigkeit, vor allen Dingen existieren, so gibt es nichts ausser Gott das seine Existenz hätte hervorrufen können. Das bedeutet, dass Gott als Gott von nichts anderem abhängig ist ausser Ihm. Das ist wichtig, denn in Bill Johnsons Christologie ist die Gottheit Christi von den Umständen abhängig. Sie verschwindet während der Inkarnation um später wieder zu kommen. Was geht und kommt ist nicht ewig noch bedingungslos. Das ist derselbe fatale Irrtum, ähnlich der häretischen Bewegung „Wort des Glaubens“ und vielen andern Fehlern, die während der Kirchengeschichte verurteilt wurden. Der häretische Arius war berühmt, weil er von Christus sagte: „Es war eine Zeit wo er nicht war“. Verschiedene christliche Häresien wurden vom Urchristenrat abgelehnt und die Definition von Chalzedon (451) präsentiert sich als gültiges auf der wahren Lehre gegründetes Studium der Schrift. Die Definition von Chalzedon ist nicht nur gültig weil sie ein Credo der Kirchengeschichte ist, sondern weil sie auf einer festen biblischen Auslegung gegründet ist. Die Einleitung des Johannesevangeliums ((Johannes 1.1-18) sagt, dass Jesus seit aller Ewigkeit als Gott und mit Gott existierte. Die Einleitung enthält eine Andeutung an 2. Mose 34.5-7, wo Jahve sich Mose als Der der voller Gnade und „Wahrheit ist, offenbarte (Johannes 1.14 und auch Johannes 1.16). Jesus ist also Jahve dem Schöpfer gleichwertig.

Was ist der Zusammenhang von dem mit Bill Johnson und der Kenosis? Wenn die Gottheit Jesu auf die Seite gelegt werden kann, so war sie nie eine wahrhafte Identität. Die Gottheit ist nicht ein Attribut das geht und kommt. Sie ist oder sie ist nicht. Wenn sie verloren ist und dann wiedergefunden, so ist sie bedingt, und wenn sie bedingt ist, so ist das nicht echte Gottheit. Alles was die wahre Identität verringert führt zu einer Art Häresie, Sekte und Lehre der Neuen Zeit. Wenn die Gottheit verdient werden kann, so kann sie der geschöpfte Mensch möglicherweise erreichen. Die Bibel verleugnet das. Unter anderem, wenn die Gottheit auf die Seite gelegt werden kann, so ist das keine Gottheit mehr.

R.C. Sproul erklärt:

Wenn Gott eines seiner Attribute auf die Seite gelegt hat, erleidet das Unveränderliche eine Mutation, das Unendliche hört plötzlich auf unendlich zu sein, das wäre das Ende des Universums. Gott kann nicht aufhören Gott zu sein. Also können wir nicht korrekt von Gott sprechen der seine Gottheit auf die Seite stellt um seine Menschheit auf sich selbst zu nehmen.

Hätte Jesus seine Gottheit auf die Seite gestellt, wäre das der Beweis, dass er die wahre Gottheit nie hatte. So ist Johnsons Lehre eine Verleugnung de facto der Gottheit Christi. Die christologische Häresie ist eine Häresie. Punkt Schluss.

Was bedeutet also Philipper 2.7, von was hat sich Jesus entblösst? Die Antwort ist nicht die Gottheit, die ewig ist und nicht beeinträchtigt werden kann, sondern die göttlichen Vorrechte. Der Punkt von Paulus behandelt die Demut Christi die wir nachahmen sollten, nicht seinen Status als Gott.

Scroul erklärt:

Ich denke, dass die Umstände von Philipper 2 ganz klar festlegen, dass Jesus sich nicht von seiner Gottheit entblösste, weder von seinen göttlichen Attributen, sondern von seinen Vorrechten – seiner Ehre und seinen Privilegien. Er versteckte willentlich seine Herrlichkeit unter dem Schleier seiner menschlichen Natur die er auf sich nahm. Das bedeutet nicht, dass seine göttliche Natur aufhört göttlich zu sein um menschlich zu werden. In der Verklärung, zum Beispiel (Matthäus 17.1-13), sieht man die göttliche, unsichtbare Natur durchdringen und sichtbar werden, und Jesus wird vor seinen Jüngern verklärt.

Die wahre Lehre Christi ist, dass er in der Inkarnation die Menschheit auf sich nahm und nicht seine Gottheit auf die Seite legte. Der inkarnierte Christ ist voll Mensch und voll Gott. In der Theologie nennt man das die hypostatische Union

Johnson sagt, dass der Heilige Geist ihm erlaubte „aus der Karte zu treten“. Ich bin einverstanden, dass Johnson tatsächlich „aus der Karte“ getreten ist. Für die Christen ist die „Karte“ die durch den Heiligen Geist inspirierte Schrift. Die „Karte“ bestimmt die Grenzen, und wenn wir diese Grenzen überschreiten, sind wir nicht nur verloren, sondern im gottlosen Irrtum. Der Heilige Geist führt das Volk Gottes nicht ausserhalb der Karte die er uns ein für alle Mal  gab.

So gibt uns also Johnson einen Doppelschlag nach unten. Zuerst warnt er gegen die Gelehrsamkeit und das Studium der Bibel ansonsten wir geistlich tot würden. Dann führt er die Häresie ein, für die die Jünger keine Mittel haben zu unterscheiden, weil er sie ermutigt vor den nötigen Werkzeugen für die Unterscheidung zu fliehen. So verlassen ganze Bewegungen die christliche Orthodoxie und tauchen in der theologischen Ruine unter. Die Häresie der Kenosis ist eine strafbare Irrlehre und ist so scheusslich wie die arianische Häresie, die noch heute durch die Zeugen Jehovahs vorherrscht. Die christologische Häresie ist für den Heiligen Geist keine Hilfe, wie Johnson es behauptet, sondern sie betrübt den Heiligen Geist.

Johnsons tausende von Jüngern haben wahrscheinlich keine Idee, dass sie in die Häresie geführt werden. Sie kommen für die Zeichen und Wunder, in der Hoffnung dass sie grössere Wunder als Jesus machen werden. Sie sind von den Bestätigungen fasziniert, dass sie zu einer Elia-Generation gehören, die das Böse auf Erden vor der Rückkehr Christi besiegen wird. Sehr wenige erkennen, dass die Lehre Christi, die ihnen gelehrt wird, von der Lehre der Kirche, die von fast allen christlichen Gruppen seit Jahrhunderten angenommen wurde, abweicht.

Man könnte behaupten, dass die Definition von Chalcedon nicht biblisch ist (was nicht der Fall ist). Doch die Last es zu beweisen liegt bei denen die es bestreiten würden. Man kann die Lehre Christi, die während Jahrhunderten herrschte, nicht leichtfertig ablehnen. Dies zu tun, würde eine weite theologische Arbeit und eine biblische Argumentation verlangen, um die suchenden konservativen Christen zu überzeugen. Man kann nicht leichtfertig einen solchen Weg einschlagen. Aber Johnson macht das geläufig, indem er die Gottheit Christi verleugnet, aus dem einzigen Grund, dass es wahrscheinlich für die Christen leichter ist zu denken, dass sie grössere Wunder als Jesus tun können. Er schenkt keinen begründeten Beweis, dass seine Lehre der Kenosis biblisch ist. Warum sollte man ihn ernst nehmen? Leider tun es Tausende.

4  Die Theorie der Zeichen und Wunder

Für Johnson und seine Anhänger ist die Gegenwart von Zeichen und Wundern die wichtigste Sache von allen – je mehr es hat, desto besser ist es. Der Grund dazu ist, dass sie eine nötige Bedingung für die in der Endzeit erhoffte Erweckung sind, die durch die „Elia-Generation“ ausgelöst wird. Johnson sagt:

„Unser Auftrag ist einfach: eine Generation zu erheben, die öffentlich die rohe Macht Gottes anzeigen kann“. (Johnson 27.28).

Eine solche Macht besitzen, ist was er ein „authentisches Evangelium“ nennt, denn die Machtlosigkeit ist unverzeihlich (Johnson: 27). Wir sind das Problem, behauptet er, denn Gott will Wunder tun, doch kann er es wegen unserem schlechten Geisteszustand nicht. Die Wunder warten auf eine Generation von erleuchteten Wesen, die das Geheimnis kennen werden. Da haben wir also eine Definition der Wunder der Neuen Zeit.

Als Beweis, dass in der Theologie von Johnson das Übernatürliche etwas ist, das vom Menschen gelernt und gemeistert werden kann (das Übernatürliche ist somit entfernt), gründete er eine Schule des Übernatürlichen, die „Bethel-Schule des übernatürlichen Dienstes heisst. Wenn das Übernatürliche einmal durch Prozesse gelernt werden kann und sie gemeistert und reproduziert werden können, so ist es nicht mehr übernatürlich, sondern natürlich. In der Neuen Zeit finden wir auch „einen Wunderkurs“. In diesem Gedanken gibt es nichts wirklich Übernatürliches, denn die ganze Natur ist mit Gott durchdringt (Pantheismus). Unter Berücksichtigung seiner Abneigung gegen das Studium, sah Johnson wahrscheinlich die Auswirkungen seiner „Schule des Übernatürlichen“ nicht.

Wenn Menschen durch einen Prozess einen religiösen Zustand lernen oder erreichen können, der ihnen erlauben würde, nach ihrem Willen Wunder zu produzieren, so werden solche Wunder natürliche Ereignisse. Johnson sagt,

Das Ziel der Salbung ist das Übernatürliche natürlich zu machen.“ (Johnson: 133).

Das scheint eine Öffnung für eine andere Welt zu sein, aber das ist um das „übernatürliche“ Konzept in eine panentheistische anstatt eine biblische Vision der Welt zu führen. Das biblische Konzept des Übernatürlichen benötigt eine theistische Vision des Universums in dem der transzendente Gott der Bibel die Welt aus nichts gründete, aber provinziell an seiner Schöpfung beteiligt bleibt. Gott kann in den menschlichen Unternehmen eingreifen und tut es. Das Werk Christi ist wahrhaftig übernatürlich. Christus war nicht ein Beleuchteter, der seine Geheimnisse lernte und teilte, die Jedem erlauben dieselbe Ebene von Erleuchtung zu erreichen. Diese Sicht von Christus ist die der Neuen Zeit. Die Werke Christi waren wirklich übernatürlich, weil der Schöpfer des Universums auf dem Podium der Geschichte war und seine Werke seine wahre Identität bewiesen haben.

Wenn das Übernatürliche „natürlich“ wird, wie Johnson für diejenige mit einer höheren Salbung behauptet, so ist der einzigartige Charakter Christi beeinträchtigt (Kompromiss). Das Übernatürliche war immer da um für jene zugängig zu sein, die besondere Erfahrungen und Kenntnisse haben, so ist das also nicht wirklich übernatürlich, sondern ein Teil der Natur. Wunder in einer solchen Vision der Welt sind keine Wunder in biblischer Perspektive.

Als Paulus von Macht redete, was das Evangelium anbelangt, so spricht er von der Macht Gottes, die Juden und die Heiden durch das Kreuz zu retten:

Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Rettung für jeden der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen.“ (Römer 1.16).

Paulus gebraucht den Ausdruck „Kraft“ in derselben Weise wie im 1. Korintherbrief:

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft.“ (1. Korinther 1.18).

Die Kraft Gottes durch das Kreuz rettet uns vom Zorn Gottes gegen die Sünde. Irrlehren können Zeichen und Wunder tun, doch haben sie nicht die wahrhaftige Macht von der Paulus spricht. Die arroganten Lehrer die nach Korinth kamen, hatten Worte der Kenntnis (Gnosis) und der Weisheit (Sophia), doch hatten sie die Kraft Gottes die verlorenen Sünder zu retten nicht. (1. Korinther 4. 19-20).

Was Johnson und seinen Anhängern wirklich entging ist, dass die Bibel falsche Zeichen und Wunder am Ende der Zeit vorhersagt. Es gibt in der Bibel keine Prophetie die gegen das Ende hin von einer Invasion wahrer Gotteswunder spricht. Jesus warnt im Gegenteil:

 „Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden grosse Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen“. Matthäus 24.24).

Die „Christusse“ sind buchstäblich die „Gesalbten“. Es wird solche geben, die behaupten in einer speziellen Art gesalbt zu sein, und die grosse Zeichen und Wunder tun werden. Sie sind falsch. Der Antichristus (dessen Name und Rolle auf dem Konzept „Gesalbter“ gegründet ist) wird grosse Zeichen und Wunder tun (2. Thessalonicher 2.9). Im 2. Timotheus, 3. Kapitel sagte Paulus ebenfalls den Betrug der Endzeit voraus.

Johnson wischt die Möglichkeit eines solchen Betruges weg, der solche Zeichen als „Fälschung“ aufruft. (Johnson: 110). Die falschen Zeichen und Wunder vor denen die Bibel uns warnt, sind nicht Zaubertricks, sondern wahrhaftige Zeichen die auf eine Irrlehre hinweisen. So betrifft der Geist der Unterscheidung eine objektive Bewertung der Lehre (1. Johannes 4.1-5) und nicht eine subjektive Bewertung scheinbarer Wundern. Eine psychische Heilung kann eine wahrhafte geprüfte Heilung sein, doch ohne dass sie von Gott stammt. Man weiss, dass sie falsch ist wegen der Irrlehren des Heilers. Selbst wenn ein solcher Irrlehrer eine wirklich geprüfte Heilung produzieren würde, wären Lehrer und Lehre immer noch falsch. So warnte Mose, was die falschen Propheten anbelangt deren Zeichen und Wunder sich realisieren, die jedoch auf eine falsche Gottheit hinweisen:

Wenn unter euch ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt, und das Zeichen oder Wunder auftritt, davon er dir gesagt hat, indem er sprach: ‚lasst uns anderen Göttern nachwandeln, die ihr nicht kennt, und lasst uns ihnen dienen! So sollst du den Worten eines solchen Propheten oder Träumers nicht gehorchen, denn der Herr, euer Gott, versucht euch, damit er erfahre, ob ihr den Herrn, euren Gott, liebet von ganzem Herzen und von ganzer Seele.“ (5. Mose 13.1-3).

Indem Johnson Zeichen und Wunder mit einer falschen Theologie verbindet, die die Gottheit Jesu verleugnet, stellte er seine Anhänger ins Zentrum des Betruges der Endzeit. Jetzt gibt es anstatt ein „Gesalbter“ (Jesus-Christus der einzigartige), viele „Gesalbte“ die so gesagt grössere Wunder als Jesus tun können. Die Bibel beschreibt diese Situation:

„Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichristus kommt, so sind nun viele Antichristen geworden; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist.“ (1. Johannes 2.18).

Die „Antichristen“ im griechischen Sinne, sind Substitution-„Gesalbte“. In der Bibel sind auch alle Christen von Gott „gesalbt“, und nur Jesus ist speziell gesalbt, d.h., der Messias. Eine Elitengruppe von denen die besonders gesalbt sind und die „Elia-Generation“ bilden, so wie Bill Johnson und seine Theologie der Bewegung des Spätregens lehren, würde als antichristlich betrachtet.

Eine damit verbundene Frage ist zu wissen ob ja oder nein, Johnson und Co. im Laufe sind, grössere Wunder als Jesus zu tun. In Lukas 8 sehen wir Jesus das Meer beruhigen, einen unvorstellbarsten, von Dämonen besessenen Mann befreien, Kranke heilen und Tote auferwecken. Der Punkt Lukas ist, dass Jesus die Macht hat über die Natur, den Satan, der Krankheit und sogar über den Tod. So ist Jesus der Herr des Universums, und seine Aussagen sind wahr. Ist Jemand von Johnsons Elia-Generation-Elite der mehr Macht und Autorität anzeigt, als Jesus es in Lukas 8 tat? Johnson zählt eine gewisse Anzahl von typischen hysterischen Manifestationen in einem Abschnitt an den er beschreibt: „Wenn Gott ausserhalb der Linien malt“. Sie verstehen darunter Lachen, Goldstaub der von nirgendher kommt, Öl das von nirgendher kommt, Wind in einem geschlossenen Lokal, eine aufsteigende Wolke, ein empfundener Geruch, kostbare Steine die hervorkommen und Federn die in die Versammlung fallen (Johnson: 141). Die meisten dieser Zeichen haben keine Priorität in der Schrift, und keines unter ihnen ist so tiefgründig als die messianischen Zeichen von Lukas 8.

Eine gewisse Naivität begleitet die Personen die der Theologie der Zeichen und Wunder folgen. Einmal organisierte ich eine normale Versammlung von Pastoren. Während einer dieser Versammlungen war einer dieser Pastoren Zeuge des so genannten „Toronto-Segens“ (die Erweckung des Lachens, wie man es nannte). Er erzählte wie, als er für die Mahlzeit Schlange stand, einer der Teilnehmer anfing zu glucken wie eine Truthenne, sich mit den Ellbogen stolzierte, wie wenn sie Putenflügel wären. Der Pastor zog die Schlussfolgerung, dass Gott am Werke war. Nichts ist zu komisch um diejenigen, die an „Zeichen und Wunder“ glauben hinzubringen, sich in Frage zu stellen.

 

Die Zeichen und Wunder, die eine falsche Theologie begleiten wie die von Bill Johnson, beweisen nicht die Existenz einer grossen Erweckung am Ende der Zeit. Im Gegenteil, sie beweisen die Existenz des Betruges in der Endzeit, wie in der Bibel vorhergesagt.

5   Die Theologie des Dominionismus (Herrschaft)

Johnsons Theologie enthält eine Mischung von vielen problematischen Bewegungen unserer Epoche. Eine davon ist die Lehre der „Domination“ (Herrschaft), in der beliebten Bewegung des „Wort des Glaubens“. Die Idee ist, dass es Satan gelungen ist, die Erde Adam und Eva wegzureissen, sowie die Autorität über sie, indem Gott daraus ausgeschlossen wurde. So muss ein Mittel gefunden werden um sie zurückzunehmen. Der Plan Gottes war, dass Jesus kommt und sie Satan wieder wegnimmt, (was, gemäss den Lehrern der Bewegung des „Wort des Glaubens“ in der Hölle geschehen sei, während des dort unten behaupteten Aufenthaltes Jesu und in seinem Kampf gegen Satan, und zwar dies als Mensch, nicht als Gott).

 

Und dann, immer noch nach dieser Theorie der „Domination“, hätte Jesus die Arbeit an die Kirche delegiert, die Kontrolle der Erde aus den Händen Satans zurückzunehmen und sie in die Hände der Kirche zu geben.

Johnson lehrt

Alles was Adam besass, den Eigentumstitel des Planeten mit seiner entsprechenden Position der Domination inbegriffen, ist ein Teil der Beute des Feindes geworden“ (Johnson: 31).

Wie andere seinesgleichen beweist Johnson, dass die Erde Satan angehört, auf der Grundlage der Geschichte von Satans Versuchung gegen Jesus in der Wüste. Dort habe Satan Jesu die Königreiche angeboten. Das wäre der Beweis, dass Satan und nicht Gott die „Autoritätsschlüssel“ der Erde habe. (Johnson: 32). Jesus hätte sie zurückgenommen und der Kirche gegeben (Johnson: 32). Der Beweis, dass wir die Domination die Adam so gesagt verloren hatte, wiedergefunden haben, befindet sich in der Realisation der von der Bewegung „Wort des Glaubens“ geförderten Eigenschaften:

Adam und Eva, in ihrem Dienst über die Erde zu herrschen, waren ohne Krankheit, ohne Armut und ohne Sünde. Jetzt, da wir gemäss Seinem (Gott) Original-Objektiv wieder hergestellt sind, sollten wir auf weniger hoffen?“ (Johnson: 33).

Johnson interpretiert das Gebet des Herrn, das prinzipiell ein Gebet für die Rückkehr Christi ist, für seine Theologie „das Königreich jetzt“: „Das ist das Hauptprojekt jeden Gebetes: was im Himmel existiert muss auf der Erde befreit werden.“ (Johnson: 59). Das bedeutet, dass wenn wir in unserem Leben Probleme haben, wir nicht genug Glauben haben, falsch beten, oder unsere Rolle als Herrscher nicht verstehen. Johnson erklärt:

„Dieses Eindringen erlaubt den Umständen auf Erden, sich an den Himmel auszurichten.“ (Johnson 59).

Dieses Eindringen befindet sich im Titel seines Buches.

Johnsons Vision des Zeitendes sieht die auf die Schrift gegründeten Christen als ein Problem das die Erweckung anhalten wird:

 

„Der zweitgrösste Grund für das Ende der Erweckung [hinter der Interpretation des Auslöschens des Geistes wie jede in Frage stellen der komischen Manifestationen] ist wenn die Kirche beginnt die Rückkehr des Herrn zu erwarten anstatt einen grösseren Durchbruch in der Grossen Kommission zu verfolgen“ (Johnson: 161).

Früher interpretierte Johnson „die grosse Kommission“ mit den Ausdrücken seiner Theologie des Dominionismus. Die Menschen, die das Gebet des Herrn richtig verstehen, werden zu Problem-Menschen, die die Erweckung hindern. Sich nach der Rückkehr des Herrn zu sehnen, ist nach ihm abgeraten.

Die Eschatologie der baldigen Wiederkunft es Herrn wird durch die Eschatologie der Domination, „Königreich jetzt“ ersetzt, das das Konzept „Maranatha“ (Jesus kommt) wie eine Bedrohung der Erweckung sieht.

6  Eine Flut von Fehlern

Das Ablehnen des Studiums und der genauen Auslegung, im Fall Johnsons, führt wie  immer: zu verschiedenen theologischen Fehlern. Es hat viele, und es würde zu viel Zeit brauchen, sie im Detail anzuschauen, doch müssen sie trotzdem erwähnt werden. Ich werde es in diesem Abschnitt kurz machen.

7   Gnostik

Die Gnostik ist eine alte Irrlehre die behauptet, dass die materielle Welt schlecht sei und der geistliche Bereich gut:

„Der Glaube ist der Schlüssel um die höhere Natur der unsichtbaren Welt zu entdecken“ (Johnson: 43).

Die Wahrheit ist, dass die beiden Königreiche, sichtbar und unsichtbar, Gutes und Schlechtes enthalten. Beide wurden von Gott geschaffen, und keines ist auf natürliche Weise höher. Wenn die Bibel davon spricht, was man nicht sieht, beinhaltet dies Sachen wie die Wiederherstellung der

zukünftigen Verheissungen und begrenzt sich nicht auf die ontologischen „Königreiche“ wie das Materielle und das Geistliche. Johnson behauptet, dass ein entriegeltes Potential existiert, um in die geistliche, so gesagt höhere Welt zu schauen:

„Viele unter uns dachten, dass die Fähigkeit in die geistliche Welt zu schauen mehr das Resultat einer speziellen Gabe sei, als ein nicht gebrauchtes Potential von Jedem“ (Johnson: 43).

Er missbraucht Hebräer 11.1 und lehrt sein gnostisches Verständnis des Bereiches:

Das Unsichtbare ist dem Natürlichen überlegen….. Denn das Unsichtbare ist der natürlichen Umgebung überlegen, der Glaube verankert sich im Unsichtbaren.“ (Johnson: 45).

Doch im Hebräer 11 steht, dass das Unsichtbare für die Patriarchen die zukünftige Realisation der Verheissungen Gottes war, und nicht nur die himmlischen Realitäten (obwohl diese inbegriffen sind). In der unsichtbaren Welt gibt es viel Böses, so sind also Johnsons gnostische Kategorien nicht das was die biblischen Autoren im Geist hatten.

8  Elitismus

Die Bibel drückt die Notwendigkeit aus, dass jedes Glied des Körpers Christi als wichtig und wesentlich betrachtet wird, unabhängig von seinen Gaben (1. Korinther 12.14-25, Römer 12.3-8). Johnson jedoch spricht mehrmals von einer Elitengruppe von Christen die höher sein müssen als alle anderen Gruppen in der Kirchengeschichte. Klar handelt es sich um diejenigen die zu seiner Bewegung gehören und an andere die die Häresie des „Spätregens“ umarmen (Das Internationale Gebetshaus in Kansas City – IHOP – ist ein anderes Beispiel). Zum Beispiel:

„Ein grosser Teil des Widerstandes der Erweckung kommt von den Christen die auf die Seele konzentriert sind. Der Apostel Paulus nennt sie fleischlich.“ (Johnson: 47).

Er fährt mit der Behauptung fort, dass die wahre Lehre durch den Geist (nicht gross geschrieben, doch den menschlichen Geist bedeutend) der die Gedanken beeinflusst, produziert wird. Seine Kategorien erinnern uns an Watchman Nee, dessen falsche Lehren mir zuerst am Anfang meines christlichen Lebens geschadet hatten. Paulus lehrt nicht, dass die Seele problematisch ist und der menschliche Geist gut. Die Revivalisten, mit der wahren Erleuchtung, indem sie ihrem Geist, und nicht ihrer Seele folgen, sind natürlich diejenigen, die Johnson und anderen Lehrer zuhören. Sie seien die Elite, und der Rest unter uns sind nach ihrer Meinung verurteilt, zu versuchen die Bibel zu verstehen. Die wahre Herrlichkeit wird für einige Initiierte reserviert sein:

Er lebt in allen Gläubigen, doch die Herrlichkeit seiner Gegenwart lässt sich nur auf einige nieder.“ (Johnson: 149).

Die Erleuchteten gehören zur „Elia-Generation“ (Neuordnung der Terminologie des Spätregens).

Aber der Kampf für diese Fälschungen, wenn sie auf den Carmel-Berg der menschlichen Vernunft gehen werden, gegen diese Elia-Generation die sich mit der Kraft des Himmels bekleidet, ist zum Voraus verloren.“. (Johnson: 150).

Sein Angriff auf den Verstand ist unermüdlich. Seine Kategorien spalten zu Unrecht den Körper Christi, zwischen den Erleuchteten und dem Rest unter uns der wartet von den Eliten besiegt zu werden. Johnsons Neigung, die vom Herrn geretteten und in Seiner Kirche eingegliederten Menschen abzulehnen ist in seiner Kühnheit atemberaubend.

9    Der Fideismus

Viele dieser Fehler sind eng miteinander verbunden. Der Fideismus ist die Überzeugung, dass der Glaube unabhängig der Vernunft funktioniert und keinen rationalen Beweis braucht was seine Gültigkeit anbelangt. Der Fideismus zeigt sich in dieser Aussage:

„Wenn wir beginnen in dieser Art [durch den Glauben] zu lernen, so öffnen wir uns dem Wachstum im echten Glauben, denn der Glaube verlangt nicht den Verstand um zu funktionieren“ (Johnson: 47).

Er missbraucht noch einmal den Begriff von Hebräer 11. Zum Beispiel: Abraham musste die Verheissungen Gottes verstehen um daran zu glauben. In der Schrift ist der Glaube nicht vom rationellen Inhalt getrennt wie es der Fall in Johnsons Fideismus-Theologie ist.

10 Pietismus

Johnson zeigt dieselben pietistischen Tendenzen wie viele in der evangelisch-mystischen Welt heute. Er warnt vor dem Mangel an „Macht-Versammlungen“ und die Angst vor Erfahrungen die uns von der Schrift entfernen könnten. Er sagt also:

Es ist jedoch illegitim der Angst zu erlauben, uns daran zu hindern, eine tiefere Erfahrung mit Gott fortzusetzen!“ (Johnson: 92)

Er warnt:

„Gott ist grösser als Sein Buch“. (Johnson: 92).

Die offensichtliche Konsequenz ist, dass wir ausser-biblische Erfahrungen haben müssen, es sei denn wir leben als geringere, durch Angst geführte, Christen. Die Pietisten wenden sich oft an höhere Erfahrungen, um ihre christliche Erfahrung zu bestätigen.

11 Subjektivismus

Johnson fördert einen mystischen, von der Bibel, der Objektivität und der historischen Überprüfung getrennten Jesus. Sein Jesus ist nicht „der im Fleisch gekommene Jesus“, wie Johannes ihn lehrte. Johnsons Jesu ist der Jesus von mystischen Versammlungen. Johnson warnt, dass uns die Kenntnis der Bibel stolz machen kann:

„…..Die Kenntnis bläht auf……“ Erkennt, dass Paulus nicht von der nicht-biblischen Kenntnis sprach, oder der fleischlichen Kenntnis. Die Kenntnis, die aus der Schrift inbegriffen, hat das Potenzial mich stolz zu machen. Also, wie kann ich mich vor dem Stolz der von der Kenntnis kommt, schützen, selbst wenn sie von der Bibel kommt? Ich muss sicher sein, dass das mich zu Jesus führt.“ (Johnson: 94).

Nichts ist entschlossen, denn Paulus warnt in 2. Korinther 11.4 vor „einem andern Jesus“. Der populärste „Jesus“ in der heutigen Welt ist der kosmische Christus der Neuen Zeit, der ebenfalls bekannt ist für seine Macht und Wunder. Johnson behauptet, dass uns die persönlichen Offenbarungen und die „Begegnungen mit Gott“ vor dem Stolz und dem Suchen nach Herrlichkeit bewahren werden (Johnson: 94). Das ist offensichtlich falsch. Johnson und seine Anhänger behaupten in der Lage zu sein, grössere Wunder als Jesus tun zu können, doch sind sie so nicht stolz? Diejenigen die die Schrift suchen und den Christus der Bibel bezeugen, wären sie die Stolzen? Man fragt sich weshalb Johnson die Bibel zitiert, denn er denkt nicht, dass sie bedeutet, was sie ausserhalb von mystischer Offenbarung durch den erleuchteten Leser sagt. Es ist unglaublich zu sehen wie die Eliten, mit ihren extravaganten Ansprüchen wo sie die Helden sind, und der Rest unter uns die Dummen, nicht erleuchteten, denken, sie seien die Demütigen und wir die gewöhnlichen, mit Stolz gefüllten Christen (aus Gnade gerettete Sünder). Die Selbst-Illusion ist ein schrecklicher Zustand. Wenn wir der Bibel nicht Vertrauen schenken können um uns zu korrigieren, weshalb wären undefinierte Erfahrungen der geistlichen Welt unter dem Banner von „Jesus“ des Vertrauens würdig?

12 Schlussfolgerung

Das Eindringen des Himmels, gefördert durch das Buch „Wenn der Himmel die Erde überflutet“, ist in der Realität das Eindringen von theologischen Fehlern. Johnson sagt, dass es im Himmel weder Krankheit noch Armut gibt, was wahr ist. Doch gibt es in diesem selben Himmel auch keine Lügen oder Fehler. Das Pot-Puri von Johnsons Fehlern ist wegen seiner Grösse erstaunlich. Das ist ein klassischer Fall von Eifer für eine von der theologischen Wahrheit getrennte Ursache. In seinem Gedanken tauft der Eifer für Zeichen und Wunder (mit dem Resultat der Erweckung der Endzeit) die theologischen Fehler, seine häretische Christologie inbegriffen.

Meine Schlussfolgerung, und es ist nicht zu streng es so zu sagen: Diese Bewegung ist wahrlich nicht vom Himmel, wie er es behauptet. Viele Junge sind durch sie gezielt und betrogen. Starke Erfahrungen in einem christlichen Umfeld bilden ein kräftiges Elixier, das den theologischen Sinn abstumpft. Ich weiss es, denn während meiner Jugendzeit war ich selbst durch eine ähnliche, auf Erfahrungen gegründete Bewegung angezogen, wo ich akzeptierte, dass sie über die biblische Lehre die Überhand bekamen. Zum Glück rettete mich der Herr davon und führte mich durch die Schrift zum wahren Evangelium. Dass viele, so wie ich, erspart bleiben möchten, sollten sie sich in den Krallen dieser falschen Erweckung befinden.

Bob DeWaay

Februar 2013

http://www.cicministry.org/

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22 August 2016 admin News No Comments